Wolfgang Tillmans
Künstler:in FactoryBeschreibung
wurde 1968 in Remscheid geboren. Er lebt und arbeitet abwechselnd in Berlin und London
Zugehörige Module
Wolfgang Tillmans versucht, die Fotografie als Medium besser zu verstehen, und experimentiert intensiv mit ihr. Zum Beispiel erforscht er, wie das Licht in einer Dunkelkammer – also einem Raum, in dem man Filme entwickelt – auf Fotopapier aussehen kann oder was chemische und mechanische Techniken in der Fotografie bewirken. Daraus entstehen abstrakte Bilder.
1993, mit 24 Jahren, hat Wolfgang Tillmans gerade sein Kunststudium beendet und ist nach London gezogen. Mit seiner Kamera hält er die Menschen und Ereignisse seiner Umgebung fest. Darunter seine Freund:innen aus der Technoszene, die ersten Love-Parades und Gay-Pride-Veranstaltungen, Musiker:innen und Feiernde, die nächtelang auf Raves tanzen. Seine Fotografien dokumentieren das Lebensgefühl einer jungen Generation, die nach dem Fall der Berliner Mauer auf gesellschaftliche Veränderungen hofft.
Meinung
Welche Hoffnungen, Ängste und politischen Überzeugungen prägen deine Generation?
Sich aktiv für seine Überzeugungen einzusetzen ist Wolfgang wichtig. 2017 gründet er „Between Bridges“, eine Stiftung zur Förderung der Demokratie, der Völkerverständigung, der Künste und der Rechte von lesbischen, schwulen, bisexuellen und transgender/transsexuellen Menschen.
VERTIEFEN
Sprich darüber
Wie bringst du deine Überzeugungen zum Ausdruck?
Diskutieren
Kann man Kunst überhaupt getrennt von den politischen und gesellschaftlichen Haltungen von Künstler:innen betrachten? Spielt das Private eine Rolle?
Die 1990er-Jahre sind prägend für Wolfgang. Die Raveszene, der er selbst angehört, betrachtet sich als friedliche Bewegung, in der Toleranz und Akzeptanz, aber auch Vergnügen, Lust und Ekstase wichtig sind. Tanz und elektronische Musik bilden einen zentralen Bestandteil der Kultur.
Schon als Teenager fiebert Wolfgang Tillmans jeden Monat zusammen mit seinen Freund:innen der neuesten Ausgabe der britischen Style– und Modezeitschrift „i-D“ entgegen. Als junger Erwachsener reist er viel, um die Jugendkultur Europas selbst zu fotografieren. Ein paar Jahre später werden seine eigenen Fotografien in der Zeitschrift veröffentlicht, die für ihn als Jugendlicher so wichtig war. Darunter auch Aufnahmen, die seine guten Freunde, der Künstlerin Alexandra Bircken und des Modedesigners Lutz Huelle, zeigen.