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Themenwelt

Konsumkultur

Unsere Gesellschaft ist in vielen Bereichen vom Warenkonsum geprägt. Doch was hat das mit Kunst zu tun? Auch Künstler:innen schaffen in ihren Werken Bezüge zur Werbung und Warenwelt. Und was passiert, wenn Kunst selbst zum Konsumobjekt von Künstler:innen wird?

Welche Alltagsbilder sprechen dich auf der Straße an?

Die Alltags- und Populärkultur ist seit Jahrhunderten ein zentrales Thema in der Kunst. Alltagssituationen werden festgehalten und hinterfragt. Neue Gegenstände, Symbole, Innovationen, sichtbare Veränderungen des Alltagslebens schleichen sich wiederum in die Köpfe der Künstler:innen ein. Somit entstehen Werke, die sich mit öffentlichen Bildern und den Besonderheiten des Alltags auseinandersetzen: Formen der Gemeinschaft, Werbung, Gebrauchsgegenstände, unser Konsum und vieles mehr. Welche Bestandteile des Alltags würdest du in einem Kunstwerk aufgreifen?

Künstler:in Factory

Künstler:in Cady Noland

wurde 1956 in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Cady Noland, Tanya as a Bandit, 1989

Fast lebensgroß überträgt die Künstlerin Cady Noland ein Foto einer jungen Frau mittels Siebdruck auf einen Aluminiumaufsteller. In den Händen ein Maschinengewehr haltend, stellt sich die Figur uns in den Weg. Das Foto stammt aus einer Zeitung, die Bildunterschrift wird zum Sockel.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Lucy McKenzie, Rebecca, 2019

Im Zentrum dieses Bildes steht eine gemalte Schaufensterpuppe. Sie befindet sich in einem Innenraum mit speziell entworfenen Objekten: marmornen, hölzernen und seidigen Materialien, einem Buch über das dramatische Inszenieren von Mode und einem Stadtplan von Glasgow, dem Geburtsort Lucy McKenzies, der zur Tapete wird.

Pop Art – nur frech, jung und lustig?

Pop Art steht für populäre Kunst und bedeutet so etwas wie „Kunst für alle“. Pop Art begann in den 1950er-Jahren in den USA und Westeuropa und basierte auf einfachen, eindrucksvollen Bildern von Alltagsgegenständen wie Suppendosen. Künstler:innen schufen bunte Bilder von Labels und Verpackungen von Konsumgütern, von Fotos von Berühmtheiten und Comics. Pop Art war mindestens so sehr ein Lebensstil wie eine Kunstbewegung – sie war jung, frech und lustig! Ihre Motive und Darstellungsweisen streckten dem allzu ernsten Bildungsbürgertum quasi die Zunge heraus. Aber sie hatte auch ihre dunklen Seiten.

Künstler:in Factory

Künstler:in Ed Ruscha

wurde 1937 in Omaha in Nebraska in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, One Dollar Bill (Front), 1962

Andy Warhols erste Siebdrucke, die Anfang 1962 entstanden, nahmen die Vorder- und Rückseiten von Ein- und Zwei-Dollar-Scheinen als Motiv. In dieser Version druckt der Künstler die Vorderseite eines selbst gezeichneten Ein-Dollar-Scheins auf die Leinwand. Mit verdünnter Wasserfarbe färbt er den Hintergrund grün, und mit blutroter Farbe bekleckst er das Hauptmotiv.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, Mustard Race Riot, 1963

Das gut 4 × 3 m große zweiteilige Werk von Andy Warhol trägt den übersetzten Titel „Protest gegen Rassismus senffarben“. Der Titel bezieht sich zum einen auf die verwendeten Fotografien und zum anderen auf die Farbe der beiden Leinwände. Dicht gedruckte Motive der Gewalt stehen neben senfgelber Leere. Andy Warhol kombinierte dafür, wie in vielen seiner Werke, die Techniken Malerei und Siebdruck.

Ist es noch zeitgemäß, sich immer die neuesten Produkte zu wünschen?

Was brauchen wir, was wollen wir und was macht uns glücklich? Hast du manchmal das Gefühl, dass du dieses neue Handy, Buch oder Spiel unbedingt haben musst? Warum kommen Dinge wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz, faire Arbeitsbedingungen gerade in Mode? Und können unsere Entscheidungen, auf etwas zu verzichten, größere Auswirkungen haben?

Künstler:in Factory

Künstler:in Cady Noland

wurde 1956 in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Cady Noland, Deep Social Space, 1989

Zahlreiche Objekte sind um drei metallene Gerüststangen herum angeordnet: Kugelgrill, Bierdosen, Burger-Brötchen, amerikanische Flagge, Chips und ein Marlboro-Abfalleimer, dazu einige Insignien des ländlichen Amerika wie Pferdesättel und -decken. Doch die Gerüststangen, die alles rahmen, erzeugen eine beunruhigende, sogar aggressive Stimmung und scheinen jede freie Bewegung zu verhindern.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, One Dollar Bill (Front), 1962

Andy Warhols erste Siebdrucke, die Anfang 1962 entstanden, nahmen die Vorder- und Rückseiten von Ein- und Zwei-Dollar-Scheinen als Motiv. In dieser Version druckt der Künstler die Vorderseite eines selbst gezeichneten Ein-Dollar-Scheins auf die Leinwand. Mit verdünnter Wasserfarbe färbt er den Hintergrund grün, und mit blutroter Farbe bekleckst er das Hauptmotiv.

Konsumierst du nur oder produzierst du auch?

Bist du ständig online und möchtest, dass deine eigenen Beiträge von anderen gesehen und kommentiert werden? „Surfe nicht nur im Internet, sei selbst im Internet!“ Ein solcher Spruch könnte aus den 1960er-Jahren stammen, als die Pop Art in der Kunstwelt für Aufruhr sorgte. Nur dass es damals noch kein Internet gab, und sich Künstler:innen mit Massenmedien wie Fernsehen, Film, Radio oder Zeitungen auseinandersetzten. Andy Warhol sagte voraus, dass in Zukunft jede:r für 15 Minuten weltberühmt sein könnte. Glaubst du, dass das heute möglich ist? Oder ist es mit TikTok oder Instagram bereits passiert?

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Cady Noland, Tanya as a Bandit, 1989

Fast lebensgroß überträgt die Künstlerin Cady Noland ein Foto einer jungen Frau mittels Siebdruck auf einen Aluminiumaufsteller. In den Händen ein Maschinengewehr haltend, stellt sich die Figur uns in den Weg. Das Foto stammt aus einer Zeitung, die Bildunterschrift wird zum Sockel.

Künstler:in Factory

Künstler:in Louise Lawler

wurde 1947 in Bronxville im Bundesstaat New York in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Andy Warhol, Ladies and Gentlemen (Wilhelmina Ross), 1975

Das Werk auf Papier setzt sich aus mehreren Bildschichten zusammen: dem Druck nach einem Porträtfoto, Folie, farbigem Papier und Klebeband. In der sogenannten Technik der Collage setzt Andy Warhol das Porträt von Wilhemina Ross zusammen. Sie blickt uns mit fesselndem Augenaufschlag in starker Pose an.

Wärst du gerne einen Tag lang weltberühmt?

Seit den 1980er-Jahren sprechen die Medien von „Superstars“, wenn es um Berühmtheiten von globaler Bedeutung und universaler Attraktivität geht. Der Begriff wird aber nicht nur für „Celebrities“ aus den Bereichen Film, Musik und Mode verwendet, sondern auch für Künstler:innen. Andy Warhol, Jeff Koons, Damien Hirst und viele andere haben das Phänomen des Superstars in geschickte künstlerische Strategien verwandelt – was hältst du davon?

Künstler:in Factory

Künstler:in Cady Noland

wurde 1956 in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten geboren.

Kunstwerk Factory

Kunstwerk Louise Lawler, Plexi (adjusted to fit), 2010/2011

Jede der fotografierten Schachteln ist mit einer Plexiglashülle versehen und wird damit vor möglichem Zugriff geschützt. Louise Lawlers Fotografie von Verpackungen wird als Tapete im Museum aufgebracht und dabei den Proportionen der jeweiligen Wand angepasst, auf der sie zu sehen ist. Die daraus resultierende Verzerrung des Bildes lenkt den Fokus nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf den Raum. Die Fotografie zeigt somit, was wir beim Betrachten von Bildern meist außer Acht lassen: die Wand und damit den Rahmen, in dem Kunst präsentiert wird.

Künstler:in Factory

Künstler:in Damien Hirst

wurde 1965 in Bristol in Großbritannien geboren.